Sadenbeck
Steckbrief
Einwohner
469 (31. Dezember 2023, Haupt- und Nebenwohnsitz)
Ortsvorsteherin
Gerlind Reinert
Fläche
14,6 Quadratkilometer
Gemeindeteil
Kuckuck
Der Ort Sadenbeck im Norden der Stadt Pritzwalk liegt nur wenige hundert Meter von der Autobahn 24 entfernt. Er kann mit einem attraktiven Naherholungsgebiet in der Region punkten: Der Flachlandspeicher Sadenbeck – gleich hinter der Autobahn – zieht nicht nur Angler, sondern auch viele Spaziergänger und andere Ausflügler an.
Historisches
Wahrscheinlich siedelten im heutigen Gebiet von Sadenbeck bereits im 13. Jahrhundert Menschen. Ein Rittersitz an dieser Stelle ging wohl unter, weil die Ritter unter sich und mit den Städten in Fehde lagen. Die Reste einer Burganlage sind heute nicht mehr zu sehen.
Urkundlich erwähnt wurde Sadenbeck als „Sadenbeke“ erstmals 1424. Der Ortsname steht für „Quelle“. Eine andere Erklärung ist, dass die einst wendische Bevölkerung von deutschen Siedlern verdrängt wurde: Die brachten den Namen Sadenbeck aus der Altmark mit, wo es eine Feldmark gleichen Namens gibt.
Nach dem 30-jährigen Krieg lebten nur noch zwei Bauern im Dorf. Der Ort wurde als Straßendorf wieder aufgebaut. 1806 wurde ein neues Schulhaus errichtet, da das alte marode war. Bis zu den Befreiungskriegen (1813 bis 1815) waren die Einwohner von Sadenbeck Erbuntertanen des Kloster Stifts zum Heiligengrabe und mussten im Stiftsgut Rapshagen Hofdienste leisten. Mit 20 000 Talern kauften die Bauern sich los.
Kirche
Längs der Dorfstraße steht die beeindruckende Kirche, ein Feldsteinbau mit westlichem Breitturm und nördlicher Vorhalle, der einen reizvollen spätgotischen Backsteingiebel aufweist. Dieser zitiert die Wallfahrtsarchitektur von Alt Krüssow. Gebaut wurde das Gotteshaus in Sadenbeck in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Das Kirchenschiff wurde 1833 erneuert und nach Osten hin verlängert. 1895 legten die Sadenbecker einen neuen Kirchhof an und pflanzten dort 1910 eine „Luisenlinde“. Empore und Gestühl stammen aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Weil über Jahrzehnte schadhafte Stellen am Turm nicht repariert wurden, musste 1979 das steile Walmdach abgetragen und ein flaches Notdach gebaut werden. Das Dach auf dem Schiff wurde 2018 erneuert. Die Orgel baute Robert Knauf aus Bleicherode (Thüringen) im Jahr 1893. Sie wurde 1993 restauriert.
Kommunales
Bis 1816 gehörte Sadenbeck zum Kreis Pritzwalk in der Provinz Prignitz, die in der Kurmark der Mark Brandenburg lag. Dann wurde der Ort dem Kreis Ostprignitz zugeordnet. Seit dem 6. Dezember 1993 ist das Dorf ein Teil des damals gegründeten Landkreises Prignitz. Sadenbeck war bis zur Gemeindegebietsreform eigenständige Gemeinde im Amt Pritzwalk-Land. Seit dessen Auflösung zum 31. Dezember 2002 ist das Dorf ein Ortsteil der Stadt Pritzwalk. Die bewohnten Gemeindeteile Kuckuck und Biesterholz gehören zu Sadenbeck.
Der Sadenbecker Friedhof liegt linker Hand an der Kuckuckstraße.
Vereine
Um 1870 erlebte das kulturelle Leben im Ort seinen Höhepunkt. Es gab den Kriegsverein, den Turnverein, einen Gesangsverein und einen Radfahrverein. Der Fußballverein „Prignitzer Kuckuck Kickers“ war von 2000 bis 2011 aktiv. Er machte Sadenbeck wegen seiner großen Zahl brasilianischer Spieler auch überregional bekannt. Die „Prignitzer Kuckuck Kickers“ schafften es sogar bis in die Landesliga, stiegen dann aber ab und wurden aufgelöst. In Sadenbeck ist heute noch der Sportverein Sadenbeck 1895 aktiv.
Wirtschaft
In der „Senioren Residenz Prignitz“ (SRP) an der Dorfstraße stehen 86 Plätze für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung. Die SRP ist auch Betreiber der Mehrzweckhalle, die von vielen Vereinen und Bürgern genutzt wird.
Feuerwehr
Die Sadenbecker Feuerwehr wurde 1910 gegründet. 2018 waren 24 Sadenbecker in der Wehr aktiv, davon zwei Frauen. Im gleichen Jahr erhielt die Feuerwehr ein nagelneues Löschgruppenfahrzeug LF 10 mit einer vielseitigen Ausrüstung an Bord. Die Brandschützer rücken mit den Falkenhagenern oft zu Einsätzen auf der Autobahn 24 aus.
Quellen: Stadt Pritzwalk, Wikipedia, Evangelischer Kirchenkreis