Sadenbecker Speicher wird ein Landschaftssee
Pritzwalk. Der Flachlandspeicher Sadenbeck soll bis 2026 zu einem Landschaftssee umgebaut werden. Die Details erläuterte Ende September im Pritzwalker Kulturhaus in einer öffentlichen Infoveranstaltung Jörg Priebe von der Planungsgesellschaft für Wasserbau & Wasserwirtschaft mbH, PROWA Neuruppin. Die marode Staumauer soll demnach erheblich verbreitert und einer neuer Auslauf zur Dömnitz angelegt werden. Der Speicher liegt im Gebiet der Gemeinde Halenbeck-Rohlsdorf (Amt Meyenburg), die Staumauer gehört der Stadt Pritzwalk.
Das Bauwerk muss sicher sein
Die PROWA ist vom Landesamt für Umwelt mit der Projektsteuerung beauftragt. Jörg Priebe stand den interessierten Bürgern aus der Gemeinde Halenbeck-Rohlsdorf und der Stadt Pritzwalk zusammen mit Jens Thormann vom Landesumweltamt als Bauherr Rede und Antwort. „Das Bauwerk muss so sein, dass es sicher ist“, so Jörg Priebe.
Rückblick: Der Flachlandspeicher Sadenbeck wurde 1987 nach zwei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Ab 1989 gehörte das Gewässer der Agrargenossenschaft Sadenbeck, ab 2000 ging er nach dem Bodenordnungsverfahren Halenbeck ins Eigentum des Landes Brandenburg über. Somit war das Landesumweltamt zuständig.
Der Sadenbecker Speicher kurz nach der Wasserabsenkung im Jahr 2019. Foto: Lars Schladitz
2007 gab es eine erste, 2019 eine zweite Wasserstandsabsenkung. Der Wasserspiegel liegt nun bei 80,40 bis 80,45 Metern. Der Grund war die marode Staumauer. Nach einer Machbarkeitsstudie zum Umbau des Speichers fasste der Landtag Brandenburg im Juni 2019 den Beschluss, den Wasserspeicher Sadenbeck zu einem naturnahen Stausee umzubauen.
Hochwasser 1993 wurde zugrunde gelegt
Mehrere Varianten wurden dafür geprüft, zu denen auch die eines vollständigen Anlagenrückbaus gehörte. Nun hat sich laut Jörg Priebe das Land für den Umbau entschieden. Dieser beinhaltet einen Wasserstand von 81 Metern – das sind etwa 60 Zentimeter mehr als der See derzeit hat. Die Wasseroberfläche wird also größer.
Die jetzige Staumauer wird auf 50 Meter verbreitert. Der Ablauf zur Dömnitz wird neu angelegt und soll später ein sehr breites Profil bieten, das auch bei Starkregen viel Platz für den Ablauf bietet. Dafür wurden die Werte des Hochwassers von 1993 zugrunde gelegt.
Das Wasser bleibt drin
Der Zeitplan sieht vor, dass jetzt eine Entwurfsplanung entwickelt wird, das Planfeststellungsverfahren soll 2024 laufen. Über die Baukosten, die das Landesumweltamt trägt, konnte Jens Thormann keine Angaben machen, da niemand wisse, wie sich diese entwickeln.
Während der Baumaßnahme soll das Wasser im Speicher nicht abgesenkt werden. „Eine Trockenlegung käme einer vollständigen Zerstörung gleich“, so Jens Thormann. Das wolle man nicht. Ist der Landschaftssee fertig, woll der Landesanglerverband ihn übernehmen. Damit sei die öffentliche Nutzung und Zugänglichkeit sicher. Beate Vogel
INFO Hier finden Sie die Präsentation "Umbau des Speichers Sadenbeck zu einem Landschaftssee“ als PDF.
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