Ausstellung zur Mobilität im ländlichen Raum
Pritzwalk. Prignitzer Alleen sind wunderschön ... doch wann kommt der Bus? So lässt sich das Dilemma der Mobilität in der Region zusammenfassen. Die Museumsfabrik Pritzwalk widmet dem Thema derzeit eine eigene Sonderausstellung und verbindet dabei einen Blick in die Geschichte des Themas mit den aktuellen Fragestellungen in der Prignitz.
Mit dem Aufkommen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert brach ein neues Zeitalter der Mobilität an, denn ganz neue Größenordnungen an Menschen und Waren wollen bewegt werden. Dies begann zunächst mit den Prignitzer Chausseen, später mit den Eisenbahnen, welche sich Anfang des 20. Jahrhunderts wie ein Spinnennetz um Pritzwalk ausbreiteten.
Eher unauffällig brachte ein anderes Industrieprodukt die Mobilität in die Massen: das Fahrrad, ab um 1890 als ausgereiftes Transportmittel verfügbar. Die vielen Prignitzer Radfahrerklubs des 19. Jahrhunderts zeugen von der Begeisterung über das erste individuelle Transportmittel seit dem Pferd. Später in der DDR bedeutete ein motorisiertes Zweirad für viele den Einstieg in die mobile Freiheit.
Ein gelber Melkus RS 1000 ist in der Ausstellung zu sehen – es ist der bekannteste in der DDR gefertigte Sportwagen. Foto: Museumsfabrik Pritzwalk, Lars Schladitz
Ein seltener Melkus RS 1000 demonstriert eine Lösung für ein Nischenproblem. Mit dem einzigen echten Sportwagen aus DDR-Produktion konnte man selbst zur Rennstrecke fahren. Nach einigen Handgriffen an der Auspuffanlage konnte es dann mit mehr Leistung und lautstark auf die Rennstrecke gehen. Die Ausstellung zeigt in Zusammenarbeit mit lokalen Sammlern weitere historische Schätze auf Rädern.
Die Ausstellung ist bis zum 14. April 2024 in der Museumsfabrik zu sehen. Informationen gibt es beim Museumsteam unter Telefon 03395/76 08 11 20 oder auf der Homepage des Museums www.museum-pritzwalk.de. ls
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