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Neuer Mikrofilmscanner im Stadtarchiv

Archivarin Christiane Knorn am neuen Mikrofilmscanner, der die Re-cherche in auf Mikrofilm gebannten historischen Akten vereinfacht. Foto: Beate Vogel (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Archivarin Christiane Knorn am neuen Mikrofilmscanner, der die Re-cherche in auf Mikrofilm gebannten historischen Akten vereinfacht. Foto: Beate Vogel

Pritzwalk. Langsam rollt die Filmspule durch das beleuchtete Feld zwischen den zwei Glasscheiben. Zeitgleich taucht auf dem Computerbildschirm ein klares Zeitungsbild auf. Ein neuer Scanner im Pritzwalker Stadtarchiv nimmt seine Arbeit auf. Er macht die zum Beispiel auf Mikrofilmen gespeicherten historischen Zeitungen und Akten künftig für Nutzerinnen und Nutzer nicht nur einfacher lesbar. Die digitalisierten Dateien sind nun auch für weitere Zwecke nutzbar.

 

Darüber freut sich nicht zuletzt Archivarin Christiane Knorn, die den Benutzern und dem Museum somit bessere Bedingungen bieten kann. Denn die Mitarbeiterinnen und der Museumsleiter Lars Schladitz recherchieren im Rahmen ihrer Arbeit häufig historische Dokumente im Stadtarchiv.

 

Mehrere hundert Jahre haltbar

Archive lassen historische Bestände auf so genannten Mikroformen – Mikrofilmen oder den etwa karteikartengroßen Mikrofiches – als Miniaturen abspeichern. Diese Filme sind bei richtiger Lagerung über mehrere hundert Jahre haltbar. Auch seltene Unikate können so für verschiedene Archive bereitgestellt werden.

 

Mit dem bisherigen, recht alten  Gerät konnte man die Dokumentseiten auf Mikrofilm zwar am Bildschirm ansehen, nicht aber speichern, geschweige denn ausdrucken. Der Universal-Mikrofilmscanner „delta+ HD“ kann verschiedene Filmtypen scannen und in HD-Qualität digitalisieren. Installiert hat ihn Sven Oestreich von der Firma MIK Center GmbH.

 

Repertorium reicht bis 1820

Das so genannte Repertorium – die Akten des ehemaligen Magistrates zu Pritzwalk, der späteren Stadtverwaltung – reicht bis 1820 zurück. Diese Akten wurden zum Beispiel auf 35-Millimeter-Film für die Nachwelt festgehalten. Manches Original liegt in anderen Archiven, etwa im Landeshauptarchiv Brandenburg. Die älteren Pritzwalker Akten sind fast alle dem großen Stadtbrand vor 200 Jahren zum Opfer gefallen.

 

Christiane Knorn legt einen Mikroflm in den Scanner ein. Foto: Beate VogelChristiane Knorn legt einen Mikrofilm in den Scanner ein. Foto: Beate Vogel

 

Auf Mikrofilm liegen aber auch Zeitungen vor, zum Beispiel die einstige Märkische Volksstimme für den Kreis Pritzwalk. „Wir haben alle Jahrgänge von 1952 bis 1990 – lückenlos“, erklärt Christiane Knorn. Oft genug fragen Bürger nach einer Geburtstagszeitung für ihre Angehörigen. Hinzu kommen später auch historische Bauakten, die mitunter für aktuelle Projekte benötigt werden. Viele Dokumente liegen bereits digitalisiert vor.

 

Für die Recherche einen Termin vereinbaren

Die Nutzer sollen künftig, nachdem die Archivarin sie eingewiesen und den Mikrofilm mit den gesuchten Dokumenten eingelegt hat, am Bildschirm selbstständig nach ihren gewünschten Seiten suchen können. Die Maske des Programms ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Die Akten lassen sich dann als Datei abspeichern oder vor Ort ausdrucken – gegen eine Gebühr.

 

Wer Daten auf Mikrofilm oder auf Papier sucht, sollte unbedingt vorher im Stadtarchiv unter Telefon 03395/40 05 98 oder per E-Mail einen Termin vereinbaren. Ein Grund ist, dass immer nur ein Benutzer an dem Bildschirm arbeiten kann. Beate Vogel

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